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Radmarathon in Tannheim am 11.7.2010

(Bilder stammen von Sportograf.com)

15 Fahrer des R.V. Blitz waren aufgebrochen, um in Tannheim am dortigen Radmarathon teilzunehmen. 6 Fahrer gingen dabei über die Distanz von 230 km und knapp 3000 hm. Die restlichen Fahrer starteten über die Distanz von 130 km.

Um sechs Uhr in der Früh starteten insgesamt 800 Fahrer von Tannheim über Reute und nahmen dann Kurs in das Lechtal. Die erste Stunde wurde ein Schnitt von 43 km/h vorgelegt, der allmähliche Anstieg in das obere Lechtal ließ den Schnitt nur unwesentlich sinken. Nach zwei Stunden dann immer noch eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 41 km/h. Gerade das richtige Tempo, um im oberen G2-Bereich alle Körner zu verpulvern, damit der dann kommende Anstieg auf den Arlberg so richtig wehtut. Die 300 Fahrer große Kopfgruppe löste sich dann schon zu Beginn der Steigung in Windeseile in viele Kleingruppen und Einzelfahrer auf, schon ab der 3 Fahrstunde ging der Kampf ums Überleben los. Am Arlberg dann Verpflegung aufnehmen, in rasender Abfahrt dann in Richtung Imst. Erneut liegt das gefahrende Tempo im Durchschnitt bei 40 km/h. Nach Imst dann das Highlight des gesamten Marathons: Bei 38 Grad Celsius im Schatten ging es das Hahntennjoch hoch, Spitzensteigungen um die 16%. Das zieht dann jedem Normalsterblichen unter den Radsport-Gladiatoren das letzte bisschen Glukose aus dem ausgemergelten Körper. Man fährt nur noch im einstelligen km/h-Bereich, die Kurbel scheinen wie angeschweißt. Die letzten 4 Kilometer wird es flacher, aber nur bis zu der Stelle, an der man den letzten Kilometer einsehen kann. Verzweifelt versucht man den Gedanken "dort soll ich heute noch hinkommen" zu vedrängen. Irgendwann ist man oben. Nachdem man 2 Liter Cola in sich reinschüttet, bis einem der Magen wehtut, geht es in die rasende Abfahrt. Unterwegs vorbei an einem gestürzten Fahrer, quasi als Mahnung, dass es anscheinend doch wichtigeres gibt als 2 Minunten schneller im Ziel zu sein.

Auf der Ebene im Lechtal dann die körperliche Rückmeldung einer 7-stündigen Fahrer mit durchschnittlichen Pulswerten im oberen G2-Bereich bei 38 Grad Außentemperatur: Krämpfe an Stellen an den Beinen, an denen man früher noch nicht einmal Stellen hatte. Irgendwie kommt man aber damit zurecht. Den letzten Anstieg, den man normalerweise mit mindestens 20 km/h fahren würde, kriecht man mit 12 km/h hoch. Es ist nie nur schlecht, sich irgendwann auch einmal demütig dem Körper fügen zu müssen. Eigentlich sollen die letzten 10 km flach sein. Bei dem vorhandenen heftigen Gegenwind kann man bei dem Gedanken "oh Gegenwind - Du edler Kraftspender" vor lauter Schwäche noch nicht einmal mehr lächeln. Dann der letzte Kilometer: Stille innere Genugtuung und tiefe Freude. Ein Klasse Event, einfach nur Spitze.

Jeder unserer Cracks hatte für sich einen Erfolg zu verbuchen: Harald Klos mit der besten gefahrenen Gesamtzeit. Norbert Ruffing dafür, dass er trotz schlechter Form mit viel Routine und einer guten Zeit sich ins Ziel gerettet hat. Helmut Holl, der trotz seiner über sechzig Lebensjahre ebenfalls eine tolle Gesamtzeit gefahren ist. Heinrich Schaad, der ebenfalls gezeigt hat, dass er unverwüstlich ist und sich ebenfalls ganz toll ins Ziel gerettet  hat. Stefan Diwo, der gezeigt hat, dass man mit einem Tourenrad selbst in extremen Terrain sehr flott unterwegs sein kann (im nächsten Jahr dann aber vielleicht mit einem Rad, das 10 kg leichter ist - wir können es ertragen, wenn Stefan dann vor uns liegt). Und last not least der Boss Uwe Schwarz, der gezeigt hat, dass er ebenfalls ein Finisher ist, selbst wenn es nicht so gut läuft wie erwartet (wie bei Norbert).

Auch unsere 130-Kilometristen konnten von vielfältigen Erfahrungen zehren. Michael Jost betätigte sich wieder als Downhill-Spezialist und fuhr mit gewohnter Coolness über 80 km/h die erste Abfahrt hinunter. Helmut Baschab fühlte sich am Hinterrad von einer vor ihm fahrenden Radfahrerin in den 2. Frühling zurück versetzt, Volker Ruffing fuhr mit einem Gesamtschnitt von 34 km/h in neuen Geschwindigkeitsregionen. Kurt Hoppstädter löste in der ihm gewohnten Souveranität auch schwierigste fahrerische Situationen - kurzum, für alle hatte die Veranstaltung ein Leckerli der besonderen Art bereitgestellt.

Am Abend dann zur Abrundung des tollen Wochenendes im Kreis mit den übrigen Blitzern. Allein der Abend war schon die Entschädigung für alle Mühen des Tages. Ausgelassen, bei verschiedensten kulinarischen Leckereien wurde jedes Detail des Tages akribisch in Einzelteile zerlegt. die vereinspolitische Großwetterlage wurde wie immer äußerst kontrovers diskutiert, wie immer ohne irgendwie geartete negative Konsequenzen der oder für die verschiedenen Kontrahenten.

Das ganze schreit förmlich nach Wiederholung - also bis zum nächsten Jahr. Und für all die Heimgebliebenen (andere Formulierungen dürfen schriftlich nicht mehr verwendet werden): Ihr habt echt etwas verpasst, aber jeder hat ja meistens eine zweite Chance.

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